Das Podest ist komplett: Italien hat seinen dritten Master of Wine
Es ist einer der renommiertesten Titel der Weinwelt, den nur 414 Menschen tragen dürfen – und darunter sind seit wenigen Tagen gleich drei Italiener. Nach Gabriele Gorelli und Andrea Lonardi schloss nun auch Pietro Russo den langen und steinigen Ausbildungsweg am Institute of Masters of Wine ab und darf seinen Namen mit den Initialen MW ergänzen.
Jahrelang hatte Italien mit einem nicht zu unterschätzenden Schönheitsfehler zu kämpfen. Schon lange gilt der Stiefelstaat als eine der ganz großen Weinnationen – und trotzdem war es viele Jahre lang keinem Experten aus dem Bel Paese gelungen, den Olymp zu erklimmen. Der erlauchte Kreis der Masters of Wine, jener Botschafter edler Tropfen, die zu den prestigeträchtigsten überhaupt gehören, schien ohne italienische Vertretung auszukommen.
Erst 2021 wurde dieses Eis endlich gebrochen. Als erster Italiener in der Geschichte schloss Gabriele Gorelli die mit zahlreichen Herausforderungen verbundene Ausbildung ab und bekam vom Institute of Masters of Wine den begehrten Titel verliehen. Nur zwei Jahre später folgte ihm Andrea Lonardi nach. Und seit wenigen Tagen ist das Podest komplett: Pietro Russo reiht sich als erster italienischer Önologe in die Expertenriege ein.
Russo stammt aus Sizilien. Als Enkel eines Winzers und Sohn eines Lebensmittelkontrolleurs wurde ihm die Leidenschaft für den Wein in die Wiege gelegt. Nach seinem Schulabschluss studierte er zuerst in Conegliano, dann in Asti und später in Montpellier und Bordeaux. Wichtige Arbeitserfahrungen machte er in Frankreich, Spanien, Neuseeland und in verschiedenen Regionen Italiens, bevor er wieder in seine Heimat im Süden zurückkehrte. Seit 2010 ist er als Önologe für Donnafugata tätig, wo er auch in Zukunft sein Wissen und seine Kompetenzen bestmöglich einsetzen will, denn – so sagt er – „das Potenzial Siziliens und der Weine, die hier produziert werden, ist enorm!“
Ad maiora! Wir gratulieren!