Invasion der Traktoren: Bauern gehen auf die Straße
Deutschland, Frankreich, Belgien, Griechenland, Italien: In mehreren europäischen Ländern herrscht zurzeit heftige Proteststimmung. Bauern ziehen durch die Straßen, umzingeln mit ihren Traktoren die Städte und besetzen wichtige Plätze und zentrale Orte. Der Grund: Unzufriedenheit und Enttäuschung. Über die Politik, die ihnen das Leben schwer macht, und Regeln, die den Blick in die Zukunft trüben.
Paradox oder nicht: Die EU-Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Bekämpfung des Klimawandels stoßen vielen Bauern sauer auf. Der Grund: Finanziell bringen sie den Landwirrten keinen Vorteil! Vielmehr gefährden sie ihre Tätigkeit und auf längere Sicht sogar ihr Überleben. Doch nicht nur das ist für viele derzeit ein Grund, zu protestieren. Auch die Billigimporte aus Nicht-EU-Ländern, die hohen Treibstoffpreise und die nicht enden wollende Bürokratie lassen das Fass überlaufen. Der Geduldsfaden ist mittlerweile zu einer Faser zusammengeschrumpft. Und auch die droht langsam, aber sicher zu reißen.
Worum geht’s?
Ebenso wie in anderen Ländern wächst auch in Italien der Druck auf die Regierung. Unter anderem fordern die Bauern die Wiedereinführung der seit 2017 gültigen Einkommenssteuervergünstigung, welche aus dem Haushaltsgesetz für 2024 gestrichen wurde. Vonseiten der Politik zugesichert wurde indes ein Aufstocken der Ressourcen und mehr Geld für die Landwirtschaft aus dem Wiederaufbauplan der EU. Ob das die Protestzüge beenden kann? Momentan sieht es nicht danach aus. Mit Traktoren und Plakaten wird nahezu täglich zu neuen Demonstrationen angesetzt.