Tiramisú oder Tiramesú?
Kaffe oder Kakao?
Mit Alkohol oder ohne?
Wer hats erfunden?
Richtig, Le Beccherie.
Das historische Restaurant in der Stadt der drei Gesichter Treviso hat die venezianische Süßspeise quer durch die internationale Gastronomie bis hin zu Deinem gemütlichen Familienabend gezaubert. Kein Wunder, dass im Zuge dessen allein das Wort Tiramisú zu einem der fünf bekanntesten italienischen Ausdrücke geworden ist. Zioboia.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1955, als die damalige Besitzerin des Restaurants, Ala Campeol, in freudiger Erwartung ihres Sohnes Carlo war. Jeder Gastronom weiß, dass die Bewirtungsbranche auch unter solchen Umständen kein Erbarmen hat. So bereitete Ala‘s Schwiegermutter ein, vor Energie strotzendes, Frühstück aus Zabaglione und Kaffee zu, um sie für den Tag zu wappnen (tira-mi-sú = zieh mich hoch). Nach einiger Zeit kehrte die Besitzerin als gestandene Mutter in die Küche Ihres Restaurants zurück und beschloss, in Zusammenarbeit mit Konditor Lolí Linguanotto ein Dessert nach dem Vorbild ihrer Schwiegi zu kreieren. Nach einer langjährigen Experimentierphase kündigte die bahnbrechende Entscheidung Mascarpone für die Herstellung der Creme zu verwenden endlich ein Licht am Ende des Tunnels an. Im Jahr 1972 nahm Le Beccherie an der Mailänder Messe teil und bereitete ein Menü zu, wo der Tiramesú als Dessert der breiten Masse präsentiert wurde.Der Nachtisch erfreut sich heute weltweit eines hohen Ansehens bei Jung und Alt, Reich und Arm, Schlau und Schlauer, Schön und …Sympathisch. Diese Verbreitung ist zweifellos den Trevisern zu verdanken, welche seit der Nachkriegszeit, mit dem Triamisú im Schlepptau, in die ganze Welt auswanderten.
Erst am 15. Oktober 2010 (#italienischepünktlichkeit) wurde das Rezept für Tiramesú in Form einer notariellen Urkunde bei der Accademia Italiana della Cucina hinterlegt.
Im Le Beccherie wird auf Tradition wert gelegt heute noch wird dort Tiramesú nach dem Originalrezept zubereitet:
12 Eigelb
½ kg Zucker
1 kg Mascarpone
60 Löffelbiskuits
ausreichend Kaffee
Kakaopulver
Kaffee kochen und in einer Schüssel abkühlen lassen. 12 Eigelb mit ½ kg Zucker schaumig schlagen, dann mit 1 kg Mascarpone vermengen, um eine weiche Creme zu erhalten. 30 Löffelbiskuits in Kaffee tränken, darauf achten sie nicht zu sehr aufzuweichen. Anschließend die Biskuits in der Mitte einer runden Schale in einer Reihe anordnen. Die Hälfte der Creme auf die Löffelbiskuits streichen und eine weitere Schicht von 30 in Kaffee getränkten Löffelbiskuits darauf legen, dann die restliche Mascarponecreme darauf verteilen. Letzte Schicht mit gesiebtem Kakao bestauben. Bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen. Und so schaut das Ganze dann aus:
FAZIT: Der Tiramesú in den Beccherie schmeckt sehr gut. Der von Mutti bleibt der Beste <3