32. Merano Wine Festival: Die Weinelite zu Gast in der Kurstadt
Zum 32. Mal findet vom 3. bis zum 7. November das renommierte Merano Wine Festival statt. Auf die internationalen Gäste wartet dabei ein abwechslungsreiches Programm. Die Veranstaltung beginnt mit der Bio&Dynamica am Freitag, anschließend folgen die drei zentralen Festivaltage. Zum Ende des Events wird dem Champagner der rote Teppich ausgerollt. Das diesjährige Festival stellt eine Rückkehr zur Tradition mit gleichzeitigem Blick auf die Zukunft dar. Es gibt mehr Platz für internationale Aussteller, interessante Masterclasses in der Landesfürstlichen Burg und auch der Nachhaltigkeitsgipfel „Atem und Schrei der Erde“ findet wiederum statt.
Die zentralen Tage des Festivals sind traditionell der Weinauswahl von The WineHunter Helmuth Köcher gewidmet, die Weine aus allen Kontinenten enthält. Den edlen Tropfen werden dabei verschiedene Bezeichnungen verliehen, um ihre Einzigartigkeit und ihren Wert zu unterstreichen. In diesem Jahr geht Köcher über die Exzellenz, die bereits mit der Platinum-Bezeichnung erreicht wurde, hinaus. Die Bezeichnung „Next Platinum“ umfasst Produkte, die bereits mit dem WineHunter Award Gold in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet wurden und die Versprechen für die Zukunft repräsentieren.
„Exzellenz bedeutet die Repräsentation des Territoriums sowie die Einzigartigkeit von Produkten, die nur unter sehr speziellen und nicht reproduzierbaren Bedingungen entstehen. Es handelt sich um ein Erbe, das gleichermaßen geschützt und gefeiert werden sollte. Das hat uns dazu veranlasst, neue und spezifische Bezeichnungen zu erdenken: Iconic, Unique, Platinum und Next Platinum“, erklärt Köcher.
Die neue Bezeichnung „Iconic“ wird an Weine verliehen, die nationale und internationale Exzellenz für eine Region repräsentieren und den The WineHunter Award Gold erhalten haben – produziert von historischen Unternehmen mit mindestens 50 Jahren Tätigkeit und mindestens 25 Jahren Marktpräsenz. „Unique“ hingegen zertifiziert Produkte, die einzigartig in Bezug auf die Vinifikation und/oder Reifung sind, aus einzigartigen Rebsorten gekeltert wurden oder unter extremen pedoklimatischen Bedingungen hergestellt werden. Diese Weine wurden ebenfalls bereits mit dem The WineHunter Award Gold ausgezeichnet.
Die Highlights des Festivals
Rund um die vielfältige Weinauswahl wird ihm Rahmen des Merano Wine Festivals ein abwechslungsreiches Programm geboten, bei dem Experten, Weinliebhaber und Feinschmecker gleichermaßen auf ihre Kosten kommen. Ab Freitag gibt es eine nicht zu verpassende Masterclass im Kurhaus mit Luca D'Attoma, einem innovativen Önologen im Bereich des biologischen Weinbaus in Italien. Zudem steht der Tag im Zeichen des Vernatsch, neun einheimische Produzenten werden im Kurhaus anwesend sein.
Am Nachmittag erfolgt die Präsentation des Buches "Terradivina" von Riccardo Corazza in der Palm Lounge des Hotels Therme Meran. Als Teil der Bio&Dynamica findet die Masterclass „Resistenti Nicola Biasi - Die Weine der Zukunft“ mit Helmuth Köcher, Attilio Scienza und Nicola Biasi von 14.30 bis 16 Uhr statt.
Am Samstag steht der „Markt der Erde“ von Slow Food Südtirol um 10 Uhr auf dem Programm, gefolgt vom Nachhaltigkeitsgipfel „Atem und Schrei der Erde“ um 13 Uhr im Stadttheater. Um 15 Uhr wird das Buch „Intrepid, Geschichten von Frauen, Wein und Freiheit“ in der Palm Lounge vorgestellt. Von 16 bis 17 Uhr findet die Masterclass „Exzellenz aus Albanien“ mit Cobo Winery und dem Weinkritiker Luca Gardini statt. Um 20 Uhr gibt es in der GourmetArena Campania ein Showcooking mit Antonio Tubelli und Umberto Mazza.
Am Sonntag wird um 10.30 Uhr der „Vini Buoni d'Italia Guide“ im Stadttheater vorgestellt. Von 11 bis 13 Uhr findet in der „Sala dei 30“ im Hotel Therme Meran hingegen ein Runder Tisch samt Masterclass über die neue Philosophie des Sensorikglases statt, die von Italesse organisiert wird. Anschließend wird um 14 Uhr eine Masterclass über georgische Qvevri-Weine angeboten. Von 17 bis 19 Uhr gibt es eine weitere Masterclass der Extraklasse: In der Landesfürstlichen Burg werden drei Jahrgänge von Masseto bei einem Runden Tisch verkostet. Geleitet wird das Event von Robert Camuto (Wine Storyteller) in Anwesenheit von Lamberto Frescobaldi.
Am Montag von 10 bis 12 Uhr geht es in der Landesfürstlichen Burg um die „Vite Parallele di Tignanello & Sassicaia“ für die Jahrgänge 1990/2008/2018, gemeinsam mit Oscar Farinetti, Albiera Antinori und Priscilla Incisa della Rocchetta. Um 16 Uhr findet die Preisverleihung „Premio Godio meets Premio Zierock“ statt, bei der die echte und landesnahe Küche sowie eine ganzheitliche Sichtweise auf die Weinproduktion zelebriert werden. Um 19:30 Uhr wird der „Osterie D'Italia Guide“ von Slow Wine in der Kellerei Meran präsentiert. Die Preisverleihung des Wettbewerbs „Emergente Sala 2023“ findet am Dienstag ab 15:30 Uhr im Kursaal statt.
Nachhaltigkeit: Merano WineFestival widmet sich dem „Schrei der Erde“
„Der vergangene Sommer war geprägt von Naturereignissen wie Dürren und Überschwemmungen von beispielloser Intensität aus klimatischer Sicht. Von den Terrassen des Kurhauses, historisch gesehen das Herz des Merano WineFestivals, kann man beinahe die östlichen Gipfel der Similaungletscher sehen, die von Jahr zu Jahr weiter zurückweichen. Im Jahr 2017 wurde die Nachricht bekannt, dass nach 7.000 Jahren der Ruhe sogar der Gletscher des Ortler zu schwinden begonnen hat. Gleichzeitig steigt der Weinbau auf Höhen von über 1.000 Metern, während in den Tälern brütende Hitze und Dürre die Landwirtschaft zunehmend komplexer gestalten“, betont Helmuth Köcher.
Gerade deshalb ist Köcher der Nachhaltigkeitsgipfel „Atem und Schrei der Erde“ ein Herzensanliegen. Am Freitag und am Samstag, jeweils von 13 bis 15.30 Uhr werden internationale Experten im Stadttheater darüber diskutieren, wie mit den Auswirkungen des Klimawandels im Weinbau und der Landwirtschaft umgegangen werden kann.