Schwache Ernte, verhaltener Weinkonsum: Italien rettet sich knapp
In Italien wurden 2023 rund 39 Millionen Hektoliter Wein produziert. Die Ernte gilt damit als eine der ertragsärmsten in den vergangenen Jahrzehnten. Dem gegenüber steht ein bemerkenswerter Anstieg der Lagerbestände, welche seit Beginn des neuen Jahrtausends noch nie so hoch waren.
Laut der Analyse von Ismea wurden die Preise aufgrund der Anhäufung von Lagerbeständen und der wenig dynamischen Nachfrage aus dem In- und Ausland fast das gesamte Jahr über negativ beeinflusst. Erst im Sommer, als sich bereits ein Rückgang in der aktuellen Jahrgangsproduktion abzeichnete, verbesserten sich die Notierung besonders bei den Tafelweinen. Insgesamt reichte dies jedoch nicht aus, um den Negativtrend umzukehren. Am Ende des Jahres stand der Ismea-Preisindex bei -2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Export blieben die Zahlen in den ersten neun Monaten des Jahres konstant. Der Wert der Weine sank dabei um 2 Prozent, was auf die Art der verkauften Produkte zurückzuführen ist (mehr Tankware, weniger Flaschenweine). Italien ist damit die Einzige unter den großen Weinnationen, die keine signifikanten Rückgänge bei den Auslandslieferungen verzeichnen musste. Im Vergleich dazu büßte Spanien sowohl mengen- als auch wertmäßig um etwa 4 Prozent ein, Frankreich exportierte rund 8 Prozent weniger an Menge, während der Wert der Weine um 1 Prozent sank.
Noch weit dramatischer ist die Lage in Übersee. Chile, Argentinien und die Vereinigten Staaten verzeichneten einen Rückgang des Exportvolumens um fast 30 Prozent, während Australien bei -8 Prozent stehen blieb.
Die Nachfrage im eigenen Land ging derweil auch in Italien merklich zurück. Nach den ersten zehn Monaten stand insgesamt ein Minus von 3,1 Prozent zu Buche (Stillweine -4 Prozent, Schaumweine +1 Prozent), das von einem Wertzuwachs in gleicher Höhe ausgeglichen wird. Ferner kann zunehmend eine vorsichtige Haltung der Konsumenten beobachtet werden, wonach häufig beworbene oder billigere Produkte bevorzugt xwerden.