Stadele in Lana: Von "Stadelküchel" keine Spur!
Das Stadele hat sich neu positioniert. Das wollten wir uns mal anschauen, am besten bei einem Dinner. Das Restaurant, das sich in einem alten Stadel befindet, hat einen Beton-Kubus und einen eigenen Badesee dazugewonnen. Im Kubus residiert man klein aber oho in 8 Zimmern, die nach den Lieblingsgewürzen von Chef Matthias Wenin benannt sind. Am Badesee kann man chlorfrei chillen und sich im Sommer erfrischen, bei ganz viel Platz für ganz wenig Menschen. Aber wir waren ja zum Essen dort.
Und gegessen haben wir gut. Egal ob roh marinierter Gambero Rosso an Zucchiniblüten mit Büffelricotta gefüllt und Brombeeren, roher Thunfisch mit Stangensellerie und Pfirsich, gewürfelte Wassermelone mit Feta, Chili und Melanzane oder Ibericoschwein mit Curry, Kokos, Zucchini und Falafel. Als Gruß aus der Küche gab es zudem eine saftige, hauchdünne Kalbszunge mit Rettich, Pfifferlingen und frischen Gartenkräutern. Vom Dessert gibt's kein Foto, das war nicht schön präsentiert. Alles war gut und man schmeckt Matthias' Passion für Gewürze auf jedem Teller. Man kann à la Carte wählen, ein 5 oder 6 Gänge Menü verspeisen, sowie frei seine Gänge aus beiden Speisekarten kombinieren. Wir haben Letzteres gemacht. Zu bemängeln ist, dass die einzelnen Gerichte recht hoch bepreist sind und, wenn man es nicht explizit ausspricht, jene vom Menü auch als Menü-Portionen serviert werden. Das kann die Rechnung schon mal etwas in die Höhe treiben.
Domaine Nathalie & Gilles Fèvre - Chablis 1er Cru Fourchaume. Nachdem der Côte du Rhone blanc, den ich auf der Weinkarte ins Auge gefasst hatte, nicht auffindbar war (der Sommelier hatte an diesem Abend frei - Pech!), wurde es dieser Wein, da wir schon länger keinen Chablis mehr getrunken hatten. War stahlig, präzise, kühl, Chablis eben. Solide, nicht mehr und nicht weniger. Die Stadele-Weinkarte hat durchaus ordentliche Positionen mit überwiegend Südtiroler Weinen. Wenn man genau liest, findet man in der leicht unübersichtlichen Reihenfolge auch zwei, drei Franzosen und ein paar Rieslinge aus Deutschland, sowie Rotweine aus der Toskana und dem Piemont. Das nächste Mal trinke ich den Grünen Veltliner Smaragd Rotes Tor von Hirtzberger um 80,00 €, das wäre wahrscheinlich die bessere Wahl gewesen. Man(n) hat nicht immer Glück.