Weinwissen Piemont: Der Glanz von Barolo und Barbaresco.
Die Hügel um die Stadt Alba sind im Herbst ein Hotspot für Genießer. Das verdankt das südliche Piemont auch den beiden Königsweinen, die hier angebaut werden – Barolo und Barbaresco. Und ihren besten Produzenten.
Was ist das Besondere am südlichen Piemont?
Zentrum des Gebietes ist Alba. Bekannt auch wegen der begehrten weißen Trüffel. Die drei Hauptsorten sind Dolcetto, Barbera und der spätreifende Nebbiolo. Er ist die Grundlage für die bekannten Weine: Barolo, Barbaresco und Roero. Südlich von Alba liegt das Anbaugebiet des Barolo. Nördlich jenes für Barbaresco. Beide Gebiete zusammen werden auch als „Langhe“ bezeichnet. Westlich von Alba, über dem Tanaro-Fluss, liegt das Roero. Die Böden dort sind sandiger, die Weine duftiger und früher zugänglich. Barolo und Barbaresco bestehen jeweils zu 100% aus Nebbiolo, Roero zu mindestens 95%. Aus den Junganlagen wird Nebbiolo d’Alba oder Langhe erzeugt. Das Anbaugebiet ist kleinstrukturiert, mit über 600 kleinen Winzern und einem allgemein sehr hohen Qualitätsniveau.
Was ist Barolo?
Das Gebiet des Barolo umfasst 11 Gemeinden, die 5 wichtigsten sind: La Morra, Barolo, Castiglione Falletto, Monforte und Serralunga. Der Wein heißt wie das Gebiet: Barolo. Er besteht reinsortig aus Nebbiolo, eine Sorte mit viel Tannin, viel Säure aber heller Farbe. Barolo kommt im vierten Jahr nach der Ernte auf den Markt. Der Lagengedanke hat lange Tradition und seit 2010 sind die Lagenbezeichnungen auch im Weinrecht genau definiert. Barolo aus La Morra und Barolo gelten als fruchtiger und früher antrinkbar, die Weine aus Serralunga und dem östlichen Teil von Monforte als die langlebigsten, sind in der Jugend aber oftmals spröde. Castiglione Falletto nimmt eine Mittelstellung ein. Das weltweite Interesse nach Barolo hat die Bodenpreise in Spitzenlagen hochschnellen lassen: Ein halber Hektar in der Lage Cerequio wechselte letzthin für 2 Millionen Euro.
Was ist Barbaresco?
Das Gebiet des Barbaresco umfasst die Gemeinden Barbaresco, Neive, Treiso und San Rocco Seno d’Elvio, ein Ortsteil von Alba. Wie Barolo wird auch Barbaresco sortenrein aus Nebbiolo erzeugt, reift aber ein Jahr weniger. Der Unterschied zwischen liegt in den Böden. Sie sind luftiger und leichter als im Barolo-Gebiet, ähnlich wie in La Morra. Barolo gilt als mächtig und maskulin, Barbaresco als elegant und feminin. Im Barolo-Gebiet ist es schwer, einen Leitbetrieb auszumachen, zu dicht und vielfältig ist da die Qualitätsspitze. Bei Barbaresco hingen ist das klar Gaja. Und noch was: Barbera ist ein Wein aus der Sorte gleichen Namens, nicht zu verwechseln mit Barbaresco.