Negativtrend: Zahl der exportierten italienischen Weine nimmt ab
Zum dritten Mal seit dem Beginn des neuen Jahrtausends hat Italien eine negative Exportbilanz im Weinsektor zu verzeichnen. 2023 wurden laut Daten der UIV-Ismea-Beobachtungsstelle 21,4 Millionen Hektoliter in andere Länder geliefert, was einem Rückgang von einem Prozent entspricht. Auch der Wert der verkauften Ware ging um 0,8 Prozent zurück und beläuft sich auf knapp 7,8 Milliarden Euro.
Besonders evident ist der Rückgang im Bereich der Stillweine mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Das Volumen der exportierten DOP-Weine sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 Prozent, jenes der IGP-Weine um 4,3 Prozent. Die Zahlen im Rotweinsektor liegen – im Einklang mit den weltweiten Entwicklungen – sogar noch über dem Durchschnitt (-8 Prozent DOP und -6 Prozent IGP). Im Vergleich zu anderen Weinländern wie Frankreich halten sich die Zahlen jedoch in Grenzen.
Auch auf regionaler Ebene zeigt sich die Situation alles andere als rosig. Bei den DOP-Rotweinen aus Venetien steht ein Rückgang von 12,5 Prozent zu Buche. Der Export der Roten aus der Toskana ging um 10,5 Prozent und jener aus dem Piemont um 5,5 Prozent zurück. Etwas entspannter zeigt sich die Situation bei den Weißweinen. Insgesamt wurden 2023 4,7 Prozent weniger DOP- und 1,3 Prozent weniger IGP-Weine exportiert. In den Vereinigten Staaten nahm der Verkauf um 5 Prozent ab, dem gegenüber stehen ein Plus von 3 Prozent im Vereinigten Königreich und eine Steigerung von 2 Prozent in den Niederlanden. In Deutschland blieben die Zahlen konstant. Die Ausfuhr der Tankwaren stieg insgesamt um 12 Prozent an.
Ein differenzierteres Bild ergibt sich hingegen bei den Schaumweinen, die nach Jahren des unaufhaltsamen Wachstums (+223 Prozent von 2010 bis heute) mengenmäßig um 2,3 Prozent (-1,7 Prozent bei Prosecco) und wertmäßig um 3,3 Prozent (Prosecco +5,4 Prozent) zurückgingen. Der italienische Schaumwein verzeichnete 2023 einen Mengenrückgang auf den beiden wichtigsten Weltmärkten (USA mit -12 Prozent, Großbritannien mit -4,4 Prozent), aber auch ein gutes Wachstum in Osteuropa und einen noch stärkeren Zuwachs in Frankreich mit +25 Prozent.
Im geografischen Vergleich zeigt sich zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern ein großer Unterschied. Während in ersteren die Zahlen der exportierten italienischen Weine stiegen (+5,6 Prozent Volumen und +4,1 Prozent Wert), sanken sie in letzteren deutlich ab (-7,5 Prozent Volumen und -4 Prozent Wert).