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„Wir können die Welt gesund essen!“

Das Projekt „Farmfluencers of South Tyrol“ will Landwirten in und um Südtirol eine Stimme geben. Es sind Menschen, die in engem Kontakt mit der Natur leben und voller Leidenschaft in die Zukunft schauen – eine Zukunft, die mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Meike Hollnaicher und Thomas Schäfer stehen ihnen zur Seite und erzählen ihre Geschichten weiter. Ein Gespräch über Beweggründe, Visionen und die Hoffnung auf ein Umdenken in der Gesellschaft.

Simon Staffler
Meike Hollnaicher und Thomas Schäfer. © Thomas Schäfer

Simon: Was hat euch dazu bewogen, das Projekt „Farmfluencers“ zu starten?

 

Meike: Für mich waren es mehrere Erlebnisse, die mich geprägt haben. Nach jahrelanger Tätigkeit in der Werbebranche bin ich für längere Zeit auf der Südhalbkugel umhergereist und habe erfahren, wie viel Ungerechtigkeit es auf der Welt gibt. Deshalb habe ich beschlossen, meine Fähigkeiten einzusetzen, um mich für andere zu engagieren. Auf meinem Weg hatte ich unter anderem die Möglichkeit, mit der wunderbaren Agitu Ideo Gudeta zusammenzuarbeiten, von der ich gelernt habe, was Landwirtschaft alles kann. Und dann gab es da noch ein weiteres Schlüsselerlebnis: In einer Ausstellung in Bologna habe ich eine Fotografie gesehen, die ich nie mehr vergessen werde. Ein Wald von oben, voller toter Bäume und durchzogen von ölig schimmernden Wasseradern. Mir wurde bewusst, welch zerstörerische Kraft der Mensch hat. Und ich habe verstanden: Die Landwirtschaft hat die Möglichkeit, zu regenerieren. Wir dürfen nicht vergessen: Wir können die Welt gesund essen!

 

Tom: Auch für mich war es ein Weg bestehend aus mehreren Stationen. Mit 15 bekam ich von meinem Bruder ein Kochbuch geschenkt und wusste: Ich will Koch werden. Während meiner Lehre fühlte ich mich aber mehr und mehr am falschen Platz. Mir fehlte die Seele in diesem Beruf. Deshalb bin ich ebenfalls auf Reisen gegangen. Bei einer Wanderung durch den Wald in Schweden sprang dann der Funke über. Ich entdeckte meine Begeisterung für Wildpflanzen und als ich ein paar Jahre später in Südtirol zu Besuch war und von meiner Tante dazu aufgefordert wurde, am Wildkümmel zu riechen, war es für mich so, als gäbe mir jemand einen Tritt. Ich verstand, dass ich nach Hause zurückkehren und meine Erfahrungen weitergeben musste.

Mit Begeisterung und Empathie erzählen die beiden Ideatoren der "Farmfluencer" Geschichten weiter. © Meike Hollnaicher

Simon: Wie begegnen euch die Bauern? Was halten sie von eurem Projekt?

 

Meike: Als ich die Farmfluencers ins Leben gerufen habe, war ich noch alleine und habe alles selber gemacht. Damals hatte ich manchmal schon Angst vor den Reaktionen. In Wirklichkeit habe ich aber nie etwas Negatives erlebt, sondern bin stets auf ehrliches Interesse gestoßen. Die Landwirte sind stolz darauf, dass sich jemand für sie interessiert und zeigen gerne, wie sie arbeiten und leben. Und spätestens seit Tom in das Projekt mit eingestiegen ist, hat sich noch einmal vieles verändert. Wir sind bekannter geworden und meine anfängliche Unsicherheit ist verflogen.

 

Simon: Wo auf der Welt spielt sich die Zukunft der Landwirtschaft ab?

 

Meike: Die Zukunft liegt dort, wo Wasser ist. Alles dreht sich um das Wasser, zu dem es keine Alternative gibt.

 

Tom: Außerdem funktioniert Landwirtschaft ganz anders, wenn die Menschen kulturell und spirituell mit der Natur verbunden sind. Länder wie Bhutan beispielsweise sollten große Vorbilder für uns sein.

© Farmfluencers
© Farmfluencers

Simon: Und wie ist es in euren Augen in zehn Jahren um die Landwirtschaft bestellt?

 

Meike: Angesichts der politischen Entwicklungen und Entscheidungen sehe ich die Zukunft der Landwirtschaft alles andere als rosig. Um wirklich etwas zu verändern, müsste das komplette Agrifood-System umgekrempelt werden und jene, die zukunftsfähig arbeiten, sollten endlich belohnt werden. Zehn Jahre sind zehn Ernten. Das ist nicht viel – und gleichzeitig drängt die Zeit, wenn wir bedenken, dass wir beim derzeitigen Verlust an fruchtbarem Boden nur mehr etwa 30 Ernten haben, die genug Ertrag liefern. Im Mindset können wir aber trotz allem ein großes Stück weiterkommen.

 

Tom: Das glaube ich auch! Vor zehn Ernten hätte ein Projekt wie das unsere noch nicht funktioniert. Die Zeit dafür war einfach noch nicht reif. Aber es bewegt sich was!

 

Simon: Meike und Tom, danke für das Gespräch!

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